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Sex

Mit Teens über Sex reden

Sexualethik in der Teen- und Jugendarbeit

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23. Februar 2016
schedule
5 min
Warum solltest du in deiner Teenager- oder Jugendgruppe über Sexualität und Gottes Leitlinien reden?

Liebe als Motivation

In deiner Jugend Arbeit ist ein wichtiges (vielleicht sogar das wichtigste) Ziel, dass die Teens und Jugendlichen Jesus Christus begegnen und in eine Beziehung zu IHM hineingeführt werden. Wir wollen, dass die Teens Jesus lieb gewinnen und sich fragen: „Was kann ich tun, damit Jesus sich über mich freut?“ Ihr handeln soll Liebe als Motivation haben. Während man in einer Ehe durch Kommunikation und ausprobieren herausbekommt, was der andere mag, bekomme ich diese Information in der Beziehung zu Jesus vor allem durch das Lesen der Bibel. Jesus sagt in Johannes 14,15: „Wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote befolgen.“ Wir können und sollen unsere Liebe zu Jesus dadurch zeigen, dass wir tun, was er sagt. Wichtig bleibt dabei die Reihenfolge. Weil ich Jesus liebe, möchte ich mich an seine Gebote halten. Diese Reihenfolge zieht sich durch die ganze Bibel. Besonders deutlich wird das zum Beispiel auch bei den zehn geboten. Zuerst befreite Gott das Volk Israel auf geniale Art aus Ägypten. Auf der Grundlage dieser Errettung gab er Ihnen die Gebote. Das „Du sollst…“ der Gebote könnte man aus dem Hebräischen auch mit „Du wirst…“ übersetzen. Denn wer begriffen hat, was Gott für uns getan hat, der möchte sich aus Liebe zu ihm freiwillig so verhalten, wie Gott es gerne hat. Der wird so handeln und soll es nicht nur. In diesem Zusammenhang ist auch das Zitat von Jesus zu verstehen. Weil er uns liebt und alles für uns gegeben hat, sollen (werden) wir uns aus Dankbarkeit und Liebe so verhalten, wie er es wünscht: seine Gebote halten. Einen Teil seiner Geburt beschäftigt sich auch mit unserer Sexualität. Wenn wir Gottes Gedanken über Sexualität lesen, ist dies ein Baustein für die Beziehungsgestaltung der Teens und Jugendlichen zu Jesus.

Sexuelle Sünden sind Beziehungskiller

Eine Beziehung muss jedoch nicht nur gestaltet und gepflegt, sondern auch geschützt werden. Es gibt Beziehungskiller, die leider oft den Tod einer Beziehung zur Folge haben. Besonders, wenn wir im Bereich der Sexualität Dinge tun, die Gott verboten hat, entwickelt sich das oft zu so einem Killer. Er tötet nicht nur menschliche Freundschaften und Ehen, sondern ist häufig ein Grund, warum Menschen sich bewusst von Gott zurückziehen. Dabei vergibt Gott auch sexuelle Sünden, sodass die Beziehung zu ihm nicht dauerhaft gestört sein müsste. Vielleicht gibt es in unserer westlichen Welt keine Ursache, weswegen sich mehr Menschen vom Glauben abwenden, als wegen Sünden im Bereich der Sexualität. Das hat mehrere Ursachen:

Gottes Gebote: Das Beste für unser Leben

Viele Menschen haben nie begriffen, dass Gott es gut mit ihnen meint. Es gibt die Gebote nicht nur, damit wir unsere Liebe zu ihm ausdrücken können, sondern auch, weil es für uns das Beste ist. Er als unser Schöpfer weiß eben am besten, wie wir mit seinem Geschenk der Sexualität optimal umgehen können. Er gibt die Regel nicht, um uns zu beschränken, sondern damit wir den intimen Bereich unserer Sexualität in einem geschützten Raum so erleben, wie es sonst eben nicht möglich wäre. Es stimmt, was der Schreiber Psalm 119 sagt (V. 9): „Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort.“ Doch das Kennen der Gebote ist nur eine Seite der Medaille.

Nur wenige Verse weiter bittet der Psalmdichter: „Lass mich verstehen den Weg deiner Vorschriften!“ (V. 27). Das Verstehen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Befolgen. Zum einen meint es das grundsätzliche Verstehen, dass Gottes Gebote gut für mich sind. Wesentlicher als dieser erste Schritt ist aber das Verstehen und Vertrauen, dass Gott es auch dann gut mit mir meint, wenn ich seine Anweisung nicht nachvollziehen kann. Vertraue ich Gott, wenn er sagt: „Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren“ (Jeremia 29,11). Gott gibt seine Gebote, weil er uns liebt! Hier schließt sich der Kreis, denn wieder geht es um eine Beziehung. Ist das Vertrauen zu Gott so groß, dass ich mich auf seine Gebote einlasse? Wenn schon nicht aus Liebe zu ihm, dann immerhin doch, weil ich erkannt habe, dass er das Beste für mich will.

Sexuelle Sünden haben Einfluss auf das ganze Leben

Dazu kommt, dass wir Sünde im sexuellen Bereich häufig auf die leichte Schulter nehmen. Auch wenn Gott sexuelle Sünden vergibt, so haben sie dennoch Folgen für unser Leben. König David bekam nach seinem Ehebruch mit Bathseba zwar vergeben, musste jedoch mit den Konsequenzen der Sünde sein Leben lang kämpfen. Sexuelle Sünden haben häufig größere und massivere Folgen als anderes Sünden. Manche jungen Menschen verpfuschen sich durch unüberlegtes Handeln weite Teile ihres Lebens; weil sie nicht an die Zukunft denken. Ein Teilnehmer eins hier Seminars sagt uns einmal: „Wenn ich gewusst hätte, welche Auswirkungen meiner Selbstbefriedigung und Pornografie auf mein Leben und meine Ehe haben werden, hätte ich schon lange damit aufgehört.“

Vier Themen

Zusammenfassend können wir also vier Punkte festhalten, warum über Sexualität in Teen- und Jugendgruppen gesprochen werden sollte:

  1. Es betrifft und interessiert jeden.
  2. Mit unserer Sexualität und Orientierung an Gottes Geboten können wir unsere Liebe zu Jesus zum Ausdruck bringen.
  3. Ein Missachten von Gottes Geboten zur Sexualität zerstört die Beziehung zu Gott häufig langfristig.
  4. Gottes Gebote für unsere Sexualität sind gut für uns und ein guter Schutzraum, den er uns aus Liebe gibt.

Leider werden Gottes Gebot oft ohne den Zusammenhang seine Liebe zu uns, sondern nur als Ansammlung von Gesetzen vermittelt. Ohne den Aspekt von Liebe und Beziehung kann man Gottes Gebote nur sehr schwer verstehen und unmöglich befolgen. Wenn wir in der Jugendarbeit die Gebote ohne diesen Zusammenhang vermitteln, werden sie zu Lasten, die keiner mehr tragen kann – auch wir selbst nicht. So verhielten sich zur Zeit Jesu die Pharisäer und Schriftgelehrten. Die Gebote wurden damals aus ihrem Zusammenhang herausgerissen. Es ging nicht mehr um die Beziehung des Volkes zu seinem heiligen Gott, sondern nur noch um richtiges oder falsches Verhalten. Der Bezugspunkt – Gott und seine Gedanken – fehlte in ihrer Ethik, oder wurde nur der Form halber noch erwähnt. Deshalb sagte Jesus zu ihnen: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren“ (Matthäus 15,8-9). Wenn wir Gottes Gebote nur um der Gebote willen verkündigen, handeln wir genauso. Dann ist auch unser Herz weit von ihm entfernt. So werden unsere Teenies früher oder später nicht mehr einsehen, warum sie sich daran halten sollen. Das führt zu Gesetzlichkeit, aber nicht zu einer lebendigen Beziehung mit Jesus Christus.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch „Mit Teens über Sex reden. Handbuch für Mitarbeiter in der Teenager- und Jugendarbeit“ geschrieben von Rainer & Katrin Baum.

Das Buch kannst du HIER bestellen.