5 Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du eine wichtige Entscheidung triffst
Oft stecken wir in Situationen, wo wir uns nicht entscheiden können. Dieser Artikel soll Dir helfen mutige Entscheidungen nach Gottes Willen zu treffen.
Unser Leben ist voller Entscheidungen. Laut Woody Allen sind wir „die Summe unserer Entscheidungen“.
Wir wägen konstant ab: Lerne ich noch ein bisschen oder reicht es für die 4? Arbeite ich in der Kinderstunde mit, wenn ich zwar keine Lust habe, aber Mitarbeiter gebraucht werden? Für eine Tasse Kaffee treffen wir 6 Entscheidungen: Mit Milch oder schwarz? Soja- oder Hafermilch? Wie viel Zucker? Zum Mitnehmen oder Hiertrinken? Mit Plastikdeckel? Keks oder Kakaopulver?
Neben 20.000 kleinen Entscheidungen am Tag gibt es noch die „Big Questions“: Die großen Lebensentscheidungen, die uns schwerer auf der Seele liegen. Wen heirate ich, was studiere ich, wo wohne ich, wie lebe ich? Große Fragen, schwierige Entscheidungen – mit Tragweite. Craig Groeschel sagt dazu: „Die Entscheidungen, die du heute triffst, bestimmen die Geschichten, die du morgen erzählst.“ Das kann unter Druck setzen. Erschwert wird alles noch durch kollektives FOMO (fear of missing out). Das Problem dabei: Wenn ich nichts verpassen will, dann kann ich mich auch nicht entscheiden - weil jede Entscheidung für etwas immer auch eine Entscheidung gegen alles andere ist. Puh. Und dann wollen wir Christen bei alledem ja auch noch Gottes Willen erkennen. Die richtige Entscheidung treffen. Wir suchen Gottes Plan für unser Leben. Haben Angst, diesen zu verpassen. Ringen um Führung – und sehen sie oft nicht.
Wie treffen wir gute Entscheidungen?
Diese Frage drängt sich geradezu auf. Wir wollen sie heute dem schlausten Mann der Welt stellen. Zum Glück hat er ein Buch geschrieben mit Prinzipien, die „[dazu] dienen, dass man Weisheit erkennt“ (Sprüche 1,2). In seinen Sprüchen entdecken wir 5 Kriterien, die uns helfen, weise Entscheidungen zu treffen.
Was sagt die Bibel?
„Das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht“
- Sprüche 6,23
Die erste Frage, die wir uns vor schweren Entscheidungen stellen können, ist: Welche Gedanken finde ich in der Bibel, die zu meiner Frage passen? Oder: Gibt es biblische Prinzipien, die mir bei meiner Entscheidung helfen könnten? In die Bibel gucken bedeutet nicht: Ich schlage wie wild die Bibel auf und mache das, was in dem Vers steht, auf dem mein Zeigefinger landet. Es geht vielmehr um göttliche Prinzipien zu unseren konkreten Fragen.
Ich frage mich, in welche Gemeinde ich gehen soll? Dann gucke ich in die Bibel, was eine biblische Gemeinde ausmacht. Wie christliche Gemeinschaft funktionieren sollte. Wie geistliche Lehre aussieht. Was die Bibel zu Verbindlichkeit und Gemeindewechsel sagt (falls sie das tut).
Was sagen Ratgeber?
„Wo keine Beratung ist, da scheitern Pläne, wo aber viele Ratgeber sind, da kommen sie zustande“
- Sprüche 15,22
Ein zweites wichtiges Kriterium für schwierige Entscheidungen lautet: Menschen um Rat bitten, die mich gut kennen. Vorbilder, zu denen ich aufschaue. Ich frage sie nach ihrer ehrlichen Meinung. Ich bitte sie, für mich zu beten. Nicht immer sind alle Ratgeber (m)einer Meinung. Das ist okay. Rat ist ein Faktor von vielen. Aber wenn selbst der klügste Mann der Welt auf Ratgeber gehört hat – dann sind wir gut beraten, das auch zu tun.
[Tipp: Um sicherzugehen, dass wir nicht nur Ratgeber aussuchen, die das sagen, was wir hören wollen: Such dir Ratgeber, bevor eine Entscheidung ansteht – und bleib dann dabei, wenn es ernst wird.]
Was sagt dein Verstand?
„Ihr Unverständigen, werdet klug, und ihr Toren, gebraucht den Verstand!“
- Sprüche 8,5
Bei Entscheidungen ist ehrliche Selbstreflexion gefordert. Ein kritisches Hinterfragen der eigenen Ziele, Motive, Begabungen. Erreiche ich mit dieser Entscheidung mein Ziel? Wo will ich in 5 Jahren stehen? Wo stehe ich in 5 Jahren, wenn ich diese Entscheidung heute so treffe? Was soll man am Ende meines Lebens mal über mich sagen? Welche Entscheidungen muss ich treffen, damit das auch wirklich eintrifft? Hier geht es um ein pragmatisches Kosten-Nutzen-Abwägen. Einen Realitäts-Check. Noah hat seinen Verstand gebraucht, als er Vögel losgeschickt hat, um zu wissen, wann er die Arche verlassen soll. Josua und David haben Kriegspläne geschmiedet. Unser Verstand soll nicht unsere einzige Stütze sein – aber er darf uns unterstützen.
Was sagt dein Herz?
„Den Wunsch der Gerechten aber wird er erfüllen“
- Sprüche 10,24
Wie Gott uns gemacht hat ist oft ein Indikator dafür, wie er uns gebrauchen will – mit unseren Gaben, Stärken, Herzensanliegen. Überall in der Bibel sehen wir: Gott nimmt unsere Wünsche ernst. Salomo durfte sich von Gott erbeten, was er wollte – und bekam es. Jakob wollte von Gott gesegnet werden – und Gott segnete ihn. Simeon wollte den Messias sehen – und Gott erfüllte seinen Wunsch. Jesus fragt die Menschen im NT immer wieder: Was willst du, das ich dir tun soll?
Was willst du? Auch das ist ein Kriterium für weise Entscheidungen. Stell dir doch in einer Entscheidungssituation mal ehrlich die Fragen: Wenn alles möglich wäre – was würde ich gerne machen? Welche Menschengruppen oder Arbeitsbereiche lassen mein Herz wirklich höherschlagen? Will ich xy heiraten? In welcher Stadt würde ich lieber studieren?
Wie redet Gott in deinem Alltag?
„Wenn du um Verständnis betest...wirst du die Erkenntnis Gottes erlangen“
- Sprüche 2,3
Gott redet und offenbart sich auch heute. Deswegen dürfen (und sollten!) wir vor schwierigen Entscheidungen fragen: Wie redet Gott aktuell in mein Leben? Wie führt er Umstände? Was zeigt er mir im Gebet? Das meint keine seltsam-verzweifelt übersinnliche Zeichendeuterei: Weil ALLE Autos an der Ampel vor mir rechts abgebogen sind, mache ich meine Ausbildung in der Stadt, die rechts von hier liegt. Übrigens: Hinter derartiger Zeichendeuterei steckt oft nicht der Wille, Gottes Plan zu sehen – sondern nur die Angst, Verantwortung für unsere Entscheidungen zu übernehmen. Trotzdem gilt: Gott redet, auch heute, auch in unsere Situationen. Lasst uns im Gebet um Weisheit ringen, zuhören und gehorsam sein.
Und jetzt!?
Die Bibel, Ratgeber, der Verstand, das Herz und Gottes Reden – das sind fünf Kriterien für gute Entscheidungen. Jede Frage für sich ist unvollständig. Gemeinsam können sie helfen, weise Schritte zu gehen.
Ganz konkret kannst du dir die 5 Fragen einfach selbst mal stellen und in einer konkreten Situation überprüfen: Habe ich an alles gedacht? Oder du malst dir für eine wichtige Entscheidung mal eine Tabelle auf und notierst die Pro- und Contra Argumente zu einer Entscheidung. Bete viel! Und dann triff mutig eine Entscheidung. Denn um ehrlich zu sein: Oft ist unser großes Problem nicht, dass wir die falsche Entscheidung treffen – sondern dass wir vor lauter Angst überhaupt keine treffen.