10 Tipps wie du ein zweites seelsorgerlisches Gespräch vermeiden kannst
Dieser Artikel enthält den Wirkstoff „Ironie“. Bei Unverträglichkeit dieses Wirkstoffes ist der Artikel nicht zur Einnahme geeignet. Unerwünschte Nebenwirkungen bei unreflektierter Befolgung werden garantiert.
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Wenn du einen Termin vereinbarst, komme grundsätzlich zu spät und sage den ursprünglich vereinbarten Termin mindestens einmal ab. Der Andere merkt dadurch, dass du eine beschäftigte Person bist und behelligt dich nicht zu lange. Wenn du einen Termin zum dritten Mal verschoben hast, hat die Zeit manchmal schon alle Wunden geheilt und es kommt gar nicht mehr zu einem Treffen.
2
Vermeide Zeitverschwendung und behalte die Uhr im Blick. Smalltalk in einem Gespräch ist unwichtig. Wer nicht den Mut hat, sofort zur Sache zu kommen, hat auch kein Problem. Schaue mindestens alle zwei Minuten auf die Uhr, damit der Andere merkt, dass deine Zeit kostbar ist.
3
Mache deinem Gesprächspartner deutlich, wie kompetent du bist. Stelle daher nach wenigen Minuten fest, wo das Problem liegt und gib dem Ratsuchenden mindestens fünf Punkte mit auf den Weg, die er oder sie alle dringend verändern muss. Merke: Zuhören tun nur Amateure.
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Wenn du deinen Gesprächspartner öfters (möglichst schon nach wenigen Sekunden) unterbrichst und eine passende Bibelstelle zitierst, merkt er wie bibelfest du bist. Besonders beliebt bei Trauerfällen ist zum Beispiel Römer 8,28, verbunden mit einem aufmunternden Schlag zwischen die Schulterblätter und einem liebevollen „Ach, stell dich nicht so an!“
5
Natürlich sollte der Andere deutlich merken, was du von ihm und seinem Problem hältst. Eine gute Möglichkeit ist das durch Mimik (Nase rümpfen und Ekel zeigen), Körpersprache (möglichst weit weg rücken und Arme verschränken) auszudrücken. Man kann es auch leicht mit Sätzen wie: „Wie kannst du denn so was machen? Das hätte ich nie von dir gedacht! Du solltest dich schämen!“ unterstreichen.
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Hilfreich ist es auch, wenn man das Problem auf eine breitere Ebene bringt. Es tut gut zu erfahren, dass alle das machen. Man kann auch anführen: „Das habe ich auch schon gemacht“, um persönliche Erfahrung zu vermitteln. Der geübte Seelsorger spricht allerdings mehr aus distanzierter Erfahrung und sagt: „Dieses Problem ist mir schon oft begegnet!“ Bei einem solchen Generalisieren vergisst der Ratsuchenden ganz schnell, dass es ihn persönlich betrifft und dass er eigentlich Hilfe sucht.
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Noch mehr hilft es deinem Gesprächspartner, wenn du ihm klar machst, dass er eigentlich gar kein Problem hat. Mach ihm deutlich, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Je harmloser eine Sache scheint, desto weniger beschäftigt man sich mit ihr. Schließlich sollen die Leute, wenn sie z.B. Pornos schauen, nicht auch noch wegen ihrem Gewissen schlecht einschlafen können. Unterstützend kann man hierzu auch gut Punkt 6 einsetzen.
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Zeige Begeisterung und Bestätigung für das Ver- halten deines Gegenübers. Egal, um was es geht. Dadurch fühlt dein Gesprächspartner sich und sein Verhalten angenommen und geliebt. O.k., Jesus hat die Sünde verurteilt und den Sünder geliebt, aber wir könnten ja heute auch noch ein wenig liebevoller gegenüber der Sünde sein. Nicke daher am Besten einfach alles ab.
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Dein Gegenüber sollte mitkriegen, wie locker du drauf bist und was für einen offenen Charakter du hast. Um das zu erreichen, solltest du immer wieder Details aus früheren Seelsorgegesprächen erwähnen. Der Erfolg dieser Methode ist noch größer, wenn du die Namen der anderen Personen mit einfl iesen lässt. Am Besten ist es, wenn dein Gesprächspartner diese Personen auch kennt. Der Ratsuchende soll auf jeden Fall merken, dass die persönlichen Dinge, die er dir erzählt, nicht vergammeln, sondern nutzbringend für die Öffentlichkeit eingesetzt werden.
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Optimal für den anderen und auch deine eigene Persönlichkeit ist, wenn du Gespräche zu Themen führst, mit denen du selbst ein Problem oder bei denen du nicht aufgearbeitete Verletzungen aus der Vergangenheit hast. Das schafft Verbundenheit und sorgt dafür, dass du dir deiner eigenen offenen Wunden bewusst bleibst.
PS: Ein letzter Tipp für dauerhaftere Seelsorgebeziehungen: Führe seelsorgerliche Gespräche vorrangig mit Personen des anderen Geschlechts. Insbesondere dann solltest du auf eine besondere Gesprächsatmosphäre achten. Dein Zimmer mit Kerzen und leiser Musik ist ideal dafür.