Entscheidungen zu treffen ist unser Alltag.

Unsere Gehirne sind Profis im Abwägen und Pro-/Contra-Listen schreiben. Das geschieht oft innerhalb von Sekunden. Im besten Fall ist klar, dass eine der Alternativen die richtige ist. Und dann gibt es die Entscheidungen, die schwierig zu fällen sind. Entweder sind alle Alternativen gut und man hat die Qual der Wahl oder muss andersrum zwischen Pest und Cholera wählen. Solche Entscheidungen müssen hart erkämpft werden.

Apropos Kämpfen. Kennst du den Animationsfilm „Drachenzähmen leicht gemacht“? Darin müssen die Einwohner des Wikingerdorfes Berk immer wieder gegen Drachen kämpfen, die Häuser zerstören und Essensvorräte plündern. Alle haben Angst vor ihnen und kennen nur eine Reaktion: Kämpfen. Doch Hicks, der Sohn des Häuptlings, fällt durch das Raster und ist zu nichts zu gebrauchen. Er träumt davon ein Teil der Kampftruppe zu sein, doch ihm werden nur einfache Helferaufgaben gegeben. Eines Tages macht er die persönliche Bekanntschaft mit einem Drachen und merkt, dass die Tiere keine Feinde sind. Die beiden freunden sich sogar an. Die Dorfbewohner sind da sehr skeptisch. Und sie stehen letztendlich vor einer Entscheidung: Alles Bekannte hinter sich lassen und sich auf das Abenteuer einlassen, den Drachen zu vertrauen? Oder zu den altbekannten Waffen greifen und ihnen mit Angst und Argwohn begegnen?

Zum Filmtrailer: https://www.youtube.com/watch?v=MR6elW1Dg3U

Es ist leicht, im eigenen Trott zu bleiben und wichtige Entscheidungen schludern zu lassen, weil sie mich aus der Komfortzone herausholen. Oder liegt es daran, dass ich Angst vor der Veränderung habe? Angst davor, etwas zu verpassen? Oder Angst, die falsche Entscheidung zu treffen?

In welchem Punkt drückst du dich vor einer Entscheidung?

David aus der Bibel kennt die Situation genau. In 1. Samuel 17 lesen wir wie er in eine ähnliche Situation hineinkommt: das Volk Israel handelt Angst geleitet und wagt es nicht sein Verhalten zu ändern. Es findet keine bewusste Entscheidung für oder gegen den Kampf gegen Goliath statt. Ja, das Volk stellt sich zum Kampf auf und ja, sie sind gut ausgerüstet. Aber die Angst bringt sie dazu nur bis zu ihrem Problem zu denken und nicht darüber hinaus. Ihre Welt scheint klein und der Gegner übermächtig. Außerdem haben sie ihre Werte nicht verinnerlicht. Wäre ihnen ihre Identität als Gottes Volk bewusst, hätten sie Goliath nicht mal zwei Tage gegen sich und gegen Gott wettern lassen.

David paart mit seiner krassen Entscheidung, Goliath gegenüberzutreten, Weisheit (denn er handelt aus Glauben und in Übereinstimmung mit Gottes Willen), bewusstes Reflektieren (er trifft eine bewusste Entscheidung, kennt das Für und Wider und was auf dem Spiel steht) und Mut (er zieht die Entscheidung durch und lässt sich auch im Vorhinein nicht davon abbringen).

Dabei ist wichtig zu sagen, dass Mut ohne Weisheit gefährlich sein kann. Nur von der wahren göttlichen Sichtweise her macht es Sinn, einen schmächtigen Jugendlichen ohne Rüstung vor einen erfahrenen Riesensoldaten zu stellen. Erich Kästner fasst es in seinem Klassiker ,,Das fliegende Klassenzimmer'' auch gut zusammen:

„Mut ohne Klugheit ist Unfug; und Klugheit ohne Mut ist Quatsch! Die Weltgeschichte kennt viele Epochen, in denen dumme Leute mutig oder kluge Leute feige waren. Das war nicht das richtige.“
- Erich Kästner

In jeder Entscheidungssituation wählen wir meist intuitiv zwischen drei Möglichkeiten:

Wir verteidigen (wie die Einwohner von Berk).
Wir erstarren (wie das Volk Israel).
Wir fliehen.

Unreflektiert gehandelt, bringt uns unsere Reaktion leider noch mehr Probleme ein. Dann haben wir es mit wachsendem Groll, zunehmender Bitterkeit und tiefergehender Angst zu tun.

Eine wahrhaftig mutige Entscheidung wird bewusst mit Gott getroffen.

Dann wechselt sich die Perspektive. Anstatt uns selbst zu verteidigen, kämpfen wir bewusst gegen das Negative an. Anstatt zu erstarren, sind wir standhaft. Anstatt zu fliehen, wenden wir uns bewusst ab von dem, was nicht unsere Aufmerksamkeit braucht.

Von Davids mutigem Kampf können wir uns also eine Menge abschauen.

Wie sehen deine Drachen aus? Wie zeigt sich der Riese in deinem Leben? Handelst du aus Angst?

Es ist Zeit, die eigene Reaktion zu prüfen und mit Gottes Hilfe eine neue Perspektive zu wagen. Lass dich herausfordern, Gott mit in deine Entscheidungen hineinzunehmen. Unterstelle deine Ängste seiner Allmacht. Und dann setz diese Entscheidung in die Tat um. Mit Gottes Hilfe kannst du deine Ängste zähmen und mutige Entscheidungen treffen.

Ready, set, go!

Mutige Entscheidungen treffen