Ja, nein, Jaein – einen vertrauensvollen Umgang entwickeln
Ziel Die Teens und Jugendlichen sollen zu einem ehrlichen und vertrauensvollen Umgang mit ihren Mitmenschen herausgefordert werden. Ablauf Einleitung Anhand …
Ziel
Die Teens und Jugendlichen sollen zu einem ehrlichen und vertrauensvollen Umgang mit ihren Mitmenschen herausgefordert werden.
Ablauf
Einleitung |
Anhand einer Auflistung von Vor- und Nachteilen beim Lügen und dem Nachdenken über ein bekanntes Sprichwort werden die Zuhörer für das Thema sensibilisiert. |
Hauptteil |
Anhand von Fragen erarbeiten die Teens und Jugendlichen zunächst den wesentlichen Inhalt des Textes eigenständig. Anschließend werden die Antworten in einer Gruppen-Gesprächsform reflektiert und gebündelt. Die Teilnehmer „finden“ anhand der gestellten Fragen die Ergebnisse selber. Dem Gesprächsleiter fällt die Aufgabe zu, das Gespräch zu moderieren und darauf zu achten, dass es in keine falsche Richtung führt. |
Ergebnissicherung |
In den Aufgaben wenden die Teens und Jugendlichen das Gehörte auf ihr Leben an. Dabei sollen möglichst konkrete und lebensnahe Resultate folgen. |
Einleitung
Welche Vorteile bietet das Lügen? + |
Welche Nachteile bietet das Lügen? – |
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Anhand der Tabelle soll deutlich werden, welche Nachteile man in Kauf nimmt, um bestimmte Vorteile zu genießen.
Anhand folgendem Sprichwort soll verdeutlicht werden, dass beim Lügen ein Vertrauensverlust stattfindet.
Ein Sprichwort sagt: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht.
Hat sich das Sprichwort in deinem Leben schon einmal bestätigt?
Hauptteil
In den Versen Matthäus 4,23-25 lesen wir, dass eine große Menschenmenge Jesus folgte. Diese Leute waren die Zuhörer der Bergpredigt. Warum folgte sie ihm? Warum hörten sie ihm zu?
Jesus gewann das Vertrauen der Menschen indem er sie ernst nahm und ihnen half. Die Menschen merkten, dass er nicht nur kam um sie zu belehren, sondern um ihnen zu helfen. Damit öffnete er die Türen der Herzen dieser Menschen. Er schaffte die Grundlage, dass sie ihm zuhörten und ihm vertrauten.
Was müssen Andere tun, damit Du ihnen vertraust?
„Ihr wisst auch, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ‚Du sollst keinen Meineid schwören; du sollst alles halten, was du dem Herrn geschworen hast!‘
Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel – er ist ja Gottes Thron – noch bei der Erde – sie ist der Schemel seiner Füße -, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Nicht einmal mit deinem Kopf sollst du dich verbürgen, wenn du etwas schwörst, denn du kannst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz werden lassen. Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein! Alles, was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.“Matthäus 5,33-37
„Schwören“ ist ein Wort, was in unserem Sprachgebrauch nur noch selten vorkommt oder nur noch leichtfertig gebraucht wird. Wann schwört man wirklich? Wozu wurde ein Schwur gebraucht?
Ein Schwur wurde gebraucht, um das Vertrauen eines Zuhörers zu gewinnen. Bei zweifelhaften Aussagen wurde ein Schwur ausgesprochen, um die eigene Aussage zu bekräftigen.
Heutzutage gebrauchen wir kaum noch einen Schwur, um unsere Aussagen zu unterstreichen. Damals bedeutete ein Schwur ein Versprechen. Die Wahrhaftigkeit einer Aussage soll durch einen Schwur bekräftigt werden. Ein Schwur ist dabei eine Art Versicherung. Bei einem Schwur schwört man immer auf etwas. Je wichtiger der Gegenstand ist, auf der eine Person schwört, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Aussage.
Jesus sagt zu seinen Zuhörer: „Ihr habt gehört (…). Ich sage euch aber (…).“ Jesus baut eine Spannung auf, zwischen dem, was sie in der Synagoge gelernt haben und dem, was er ihnen sagt. Warum widerspricht Jesus dem Gesetz?
Bei genauem Hinsehen, bemerkt man, dass Jesus dem Gesetz nicht wiederspricht. Das Gesetz hat den Auftrag, die Fehlerhaftigkeit der Menschen zu verdeutlichen (Gal. 3,19). Wenn Gott nun den Anspruch stellt: Du sollst nicht falsch schwören, dann merkten die gläubigen Juden, wie schwierig das war und wie oft sie an diesem Gebot schuldig wurden, weil sie es nicht einhielten.
Wenn ein Schwur eine Bekräftigung und eine Art Versicherung der eigenen Worte ist, dann kann das doch nicht schlecht sein. Worin liegt deiner Meinung nach das Problem beim Schwören?
Das Problem liegt in einem Schwur, der nicht eingehalten werden kann. Dies muss noch nicht einmal mit Absicht gewesen sein.
Im AT sagte Gott, dass man seinen Namen nicht für einen falschen Schwur missbrauchen soll. Damit würde man seinen Namen „entweihen“, nicht mehr wertschätzen. (3.Mose 19,12)
Doch weil es gar nicht immer in der Macht des Schwörenden liegt, ob er sein Versprechen einhalten kann oder nicht, soll man erst gar nicht schwören.
Jesus fordert seine Zuhörer auf, gar nicht mehr zu schwören. Doch wie können sie dann Andere von ihrer Ehrlichkeit überzeugen? Wie gewinnen sie das Vertrauen der Leute?
Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein!Matthäus 5,37
Jesus macht deutlich, dass das Vertrauen in eine Aussage nicht von einem Schwur abhängt. Das Vertrauen in eine Aussage einer Person hängt von den Erfahrungen mit dieser Person ab. Wenn Jemand mal lügt und mal nicht, wird man ihm nicht vertrauen. Da hilft dann auch kein Schwur mehr.
Jesus kommt es auf die grundsätzliche Einstellung an. Jesus möchte keine Symptome bekämpfen, sondern das Problem. Jesus fordert die Zuhörer auf, wahrhaftig zu leben. Aus den Erfahrungen mit einer Person soll ein Vertrauen entstehen, was keinen Schwur mehr nötig hat. Das „Ja“, was jemand gibt, soll auch ein Ja sein. Es soll nicht abhängig sein von einem Schwur.
Was denkst du über folgendes Zitat: „Viele Versprechen mindern das Vertrauen.“
Wie gewinnt man Vertrauen?
Wenn deine Mitmenschen erleben, dass du eine Person bist, die ehrlich ist, dann werden sie dir vertrauen.
Erinnerst du dich, was Jesus tat, damit die Leute ihm vertrauten?
Jesus nahm Anteil an dem Leben der Menschen. Er tat ihnen Gutes. Er sah ihre Probleme und Nöte. Ohne etwas zu fordern, half er. Er sagte nicht: „Wenn ich dich jetzt heile, dann musst du mir aber ein halbe Stunde zuhören.“
Jesus war echt. Ihm konnte man vertrauen, deshalb hörten ihm die Leute zu.
Was tust Du, damit Andere Dir vertrauen können?
Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er immer wieder gegen mich sündigt? Siebenmal?« »Nein«, gab Jesus ihm zur Antwort, »nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal!«
Nehmen wir an, dein Bruder belügt dich immer wieder. Ist es überhaupt möglich, trotz wiederholtem Vertrauensverlust neues Vertrauen aufzubauen?
Eine Antwort auf diese Frage ist leicht zu geben und schwierig zu leben. Bei jedem Vertrauensverlust entstehen Verletzungen, die nur langsam wieder heilen. Und doch möchte Jesus, dass wir Beziehungen leben – auch zu den Menschen, die uns verletzt haben. Das benötigt Zeit. Doch Jesus möchte unser Arzt sein und unsere Wunden heilen, damit Beziehungen wieder gelebt werden können.
Die Grundvoraussetzung hierbei ist Vergebung. Nur wer vergeben kann, kann auch wieder vertrauen.
Ergebnissicherung
Zum Abschluss der Bibelarbeit ist es wichtig, dass die Teilnehmer eine Möglichkeit bekommen, den Bibeltext konkret und persönlich auf sich anzuwenden. In Einzelarbeit oder Kleingruppen können folgende Fragen praktisch beantwortet werden:
Ehrlichkeit ist mehr, als nicht zu lügen. Worin besteht für dich Ehrlichkeit?
Ehrlichkeit ist nicht immer einfach. In welchem Bereich siehst du für dich die größte Herausforderung?
Bist du in der letzten Zeit belogen worden? Bei welchen Personen fällt es dir schwer, ihnen zu vertrauen?
Welchen Personen gegenüber warst du nicht ehrlich?
Vertrauen ist kein Produkt einer einmaligen Erfahrung. In welche Beziehung möchtest du investieren um Vertrauen aufzubauen?